Eheliches Güterecht: Grundlagen des ehelichen Güterrechts

Petra Andrews • 4. Oktober 2024

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Eheliches Güterecht: Grundlagen des ehelichen Güterrechts

Das eheliche Güterrecht ist ein fundamentaler Bereich des Familienrechts, der die Vermögensverhältnisse zwischen Ehegatten regelt. In Deutschland ist das Güterrecht besonders wichtig, da es die finanziellen Beziehungen während der Ehe und im Falle einer Scheidung bestimmt. Dieser Blog bietet einen Überblick über die Grundlagen des ehelichen Güterrechts, um Ehepaaren zu helfen, ihre Vermögensverhältnisse besser zu verstehen und zu gestalten.

Die Güterstände im deutschen Recht

In Deutschland gibt es drei grundlegende Güterstände: die Zugewinngemeinschaft, die Gütertrennung und die Gütergemeinschaft. Die Zugewinngemeinschaft ist der gesetzliche Standard, falls die Ehegatten keinen Ehevertrag geschlossen haben. Sie sieht vor, dass jeder Partner sein Vermögen behält, das er in die Ehe eingebracht hat oder während der Ehe erwirbt. Erst bei Beendigung der Ehe durch Scheidung oder Tod wird der Zugewinn, also der während der Ehe erworbene Mehrwert des Vermögens, ausgeglichen.

Gütertrennung und Gütergemeinschaft

Durch einen Ehevertrag können Ehegatten von der gesetzlichen Regelung der Zugewinngemeinschaft abweichen und stattdessen die Gütertrennung oder die Gütergemeinschaft wählen. Bei der Gütertrennung wird das Vermögen der Partner auch rechtlich strikt getrennt gehalten; es gibt keinen Zugewinnausgleich bei der Scheidung. Die Gütergemeinschaft hingegen führt dazu, dass das Vermögen beider Ehepartner zu einem gemeinsamen Vermögen wird, das gemeinsam verwaltet wird und bei der Scheidung geteilt wird.

Vermögensaufteilung bei Scheidung

Die Art und Weise, wie das Vermögen bei einer Scheidung aufgeteilt wird, hängt vom gewählten Güterstand ab. Im Fall der Zugewinngemeinschaft wird der Zugewinn, der während der Ehe erzielt wurde, ermittelt und ausgeglichen. Dies bedeutet, dass der Ehegatte mit dem geringeren Zugewinn einen Anspruch auf die Hälfte der Differenz zum Zugewinn des anderen Ehegatten hat. Bei der Gütertrennung gibt es keinen solchen Ausgleich, während bei der Gütergemeinschaft das gesamte gemeinsame Vermögen geteilt wird.

Die Bedeutung von Eheverträgen

Eheverträge spielen im ehelichen Güterrecht eine zentrale Rolle. Sie ermöglichen es Ehegatten, individuelle Vereinbarungen zu treffen, die von den gesetzlichen Vorgaben abweichen. Dies kann besonders wichtig sein, um Vermögen zu schützen, Unternehmensinteressen zu wahren oder klare Regelungen für den Fall einer Scheidung zu treffen. Eheverträge müssen notariell beurkundet werden, um wirksam zu sein.

Das eheliche Güterrecht bietet Ehepaaren in Deutschland verschiedene Möglichkeiten, ihre finanziellen Beziehungen zu gestalten. Von der gesetzlichen Zugewinngemeinschaft über die Gütertrennung bis hin zur Gütergemeinschaft können Paare den Güterstand wählen, der am besten zu ihrer individuellen Situation passt. Angesichts der komplexen rechtlichen Rahmenbedingungen ist es empfehlenswert, sich von einer Fachanwältin oder einem Fachanwalt für Familienrecht beraten zu lassen, um die beste Entscheidung für die eigene Situation zu treffen.


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